Braucht mein Hund einen Mantel?

Oder ist das reiner Chichi-Kram? Früher sind schließlich die Hunde auch ohne Mantel ausgekommen.

 
Gerade häufen sich in meinen Gruppenstunden die Fragen, ob Hunde einen Mantel brauchen.
Die Antwort lautet:. Ja, das könnte durchaus sein. Es hängt aber immer individuell vom Hund ab.
Hier einige Gedanken, ob dein Hund von einem Mantel profitieren könnte. 

Felltyp, Größe und Gesundheit: 

  • Felltyp: Hunde mit kurzem Fell oder ohne Unterfell sind kälteempfindlicher und profitieren eher von einem Mantel als Hunde mit dicken Fell. Also ein Dobbermann, Dalmatiner oder Windhund braucht eher einen Mantel, als ein Husky oder Neufundländer. Ebenso könnten kleinere Hunderassen Schwierigkeiten haben, ihre Körpertemperatur zu regulieren. Vorallem kleine Hunde mit kurzen Beine, da einfach der Bauch näher am Boden ist.
  • Gesundheit und Alter: Welpen und altere Hunde oder solche mit gesundheitlichen Problemen sind kälteempfindlicher, können ihre Körpertemperatur nicht so gut halten. Alte Hunde bewegen sich langsamer und weniger als früher. Sie können von einem Mantel profitieren, um Wärme zu halten. Welpen haben meist noch nicht so viel Fell und können grundsätzlich noch nicht ihre Körpertemperatur gut halten. Sie kühlen einfach schneller aus. Aber auch kranke Hunde profitieren von einem Mantel, ihr Imunsystem ist geschwächt und braucht jede Unterstützung, die man ihm geben kann

 

Akzeptanz des Mantels und individuelle Bedürfnisse: 

  • Hunde kommunizieren nonverbal: Einige Hunde können sich an das Tragen eines Mantels gewöhnen, während andere es möglicherweise nicht mögen. Eine langsame Gewöhnung und positive Assoziationen mit dem Mantel können hilfreich sein. Aber denk immer dran, dein Hund ist aufgrund des Tragens eines Mantels in seiner körpersprachlichen Kommunikation eingeschränkt. Stellt er gerade die Nackenhaare gerade hoch? Wie genau ist die Stellung der Rute? Geht er eher steif oder ist er eher weich in seinen Bewegungen? Viele Hunde gehen allein schon wegen des Mantels sehr steif, weil sie sich nicht damit wohlfühlen. Das alles kann zu Missverständnissen führen.

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Situationen, in denen ein Mantel nützlich sein kann: 

  • Lange Aufenthalte im Freien bei kaltem Wetter können dazu führen, dass Hunde frieren, vorallem wenn sie sich nicht oder nur wenig bewegen können. Warten auf den Bus oder den Zug, aber auch warten im kalten Auto.  
  • Du könntest deinem Hund zunächst beim Verlassen der warmen Wohnung einen Mantel anziehen. Wenn dein Hund dann aber draußen auf der Wiese oder im Park mit seinen Kumpels tobt und sich warm gelaufen hat, könntest du den Mantel zwischendurch ausziehen, um ihm Bewegungsfreiheit zu geben. 

 

Wichtige Faktoren beim Kauf eines Hundemantels: 

  • Passform: Eine gute Passform ist entscheidend. Überprüfe, ob der Mantel nicht verrutscht und dem Hund angemessene Bewegungsfreiheit bietet.
  • Material: Robuste, abwaschbare Materialien sind praktisch. Vermeide unnötige Verzierungen oder klimpernde Elemente, die den Hund stören könnten. 


Fazit: 

Die Entscheidung für einen Hundemantel sollte immer darauf basieren, ob dein Hund ihn wirklich benötigt und nicht nur, weil es dir gefällt. Beobachte das Verhalten deines Hundes und frage bei Unsicherheiten eine Tierärztin oder einen erfahrenen Hundetrainer.
Und ja, früher hatten Hunde keine Mäntel. Aber früher sind Hunde auch nicht so alt geworden wie heute. Das liegt am besseren Futter, an der besseren Pflege und vielleicht auch daran, dass wir ihnen in bestimmten Fällen einen Mantel gönnen.
Ein Hundemantel kann eine großartige Möglichkeit sein, deinem Hund zusätzliche Wärme zu bieten, aber denke daran, dass die individuellen Bedürfnisse des Hundes immer an erster Stelle stehen sollten.